Haarausfall wird besonders von Frauen als belastend empfunden. Mit apothekenpflichtigen Produkten und Hausmitteln können Sie den Haarausfall stoppen.
Zimt schmeckt nicht nur gut, Zimt ist auch gesund. In zu großen Mengen allerdings ist Zimt schädlich. Insbesondere in der Schwangerschaft sollte Zimt mit Vorsicht genossen werden!
Ob auf dem Cappuccino, zum Milchreis, Pfannkuchen oder in Zimtschnecken und Zimtsternen – Zimt wird in den unterschiedlichsten Speisen und Getränken oft und gerne eingesetzt. Studien belegen, dass Zimt gesund ist – solange Sie das Gewürz in kleinen Mengen verzehren. Wie wirkt Zimt genau? Und: Wie können Sie die gesunde Wirkung nutzen und sich vor schädlichen Nebenwirkungen schützen?
Zimt ist nicht gleich Zimt
Zimt ist eines der ältesten Gewürze und wurde schon vor 4000 Jahren in Indien und China verwendet. Er stammt aus der getrockneten Rinde des immergrünen Zimtbaumes, von denen es zwei Arten gibt (Cassia und Ceylon-Zimt). Bei uns wird Zimt bereits seit dem Mittelalter als Heilmittel eingesetzt. Damals wurde das exotische Gewürz vorrangig zur Linderung von Erkältungen, Fieber, Verdauungsbeschwerden und „Frauenleiden“ genutzt. Heute wird Zimt außerdem eine blutzucker- und cholesterinsenkende Wirkung nachgesagt, die seit den 1990er Jahren in zahlreichen Studien untersucht wurde. So sank beispielsweise bei einer randomisierten, kontrollierten Studie von Zare et. al. aus dem Jahr 2019 bei 140 Typ-2-Diabetikern der Nüchtern-Blutzucker-Wert, als diese über drei Monate zweimal täglich 500 mg echten Zimt einnahmen. Auch der Blutzuckerwert und in Folge der Body Mass Index (BMI) und die Insulinresistenz verbesserten sich.
Bei dem in der Studie verwendeten echten Zimt handelt es sich jedoch nicht um den in deutschen Supermärkten verbreiteten Cassia-Zimt. Echter Zimt ist auch bekannt als Ceylon-Zimt. Er stammt von der Insel Sri Lanka, die früher Ceylon hieß, und ist in Deutschland meist nur in Apotheken und gut sortierten Reformhäusern erhältlich. In Pulverform sehen beide Zimtarten gleich aus, lediglich bei den Zimtstangen ist ein Unterschied sichtbar: Beim günstigeren Cassia-Zimt, der in China und Vietnam angebaut wird, sieht die Zimtstange aus, wie aus einem Stück Rinde gerollt. In der Mitte befindet sich ein Hohlraum. Ceylon-Zimt-Stangen ähneln hingegen einer Zigarre: Sie sind aus vielen dünnen Rindenschichten gerollt. Zimt ist also nicht gleich Zimt.
Zimt kann auch schädlich sein
Während der echte Zimt – in der richtigen Dosierung – gesund ist, sollten Sie Cassia-Zimt nur in der beim Würzen von Speisen üblichen geringen Menge verzehren. In größeren Mengen ist Cassia-Zimt schädlich.
Ursache für die Nebenwirkungen beim Verzehren größerer Zimtmengen ist der im Cassia-Zimt deutlich höhere Cumarin-Gehalt: Cassia-Zimt beinhaltet durchschnittlich 3 – 9 Gramm Cumarin pro Kilogramm. Ceylon-Zimt hingegen beinhaltet mit maximal 0,8 Gramm pro Kilo nur eine geringe Menge Cumarin. Als Höchstgrenze für einen Erwachsenen hat das Bundesamt für Risikobewertung eine tägliche Verzehrmenge von maximal 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt.
Problematisch sind auch sogenannte Cinnamon Challenges (zu Deutsch: Zimt-Challenge), die alle Jahre wieder in den Sozialen Medien die Runde macht. Die Zimt-Challenge ist eine Art Mutprobe, bei der Teilnehmende einen Löffel Zimt schlucken ohne etwas dazu zu trinken. Husten, Würgen, Übergeben und das Gefühl von „Brennen sind die Folge. Wenn aber das Pulver eingeatmet wird und in die Lunge gelangt, kann es zu Entzündungen und Ersticken führen, die Atmung wird blockiert. Zum anderen treten immer wieder auch allergische Reaktionen und Vergiftungserscheinungen auf. Die Zimt-Challenge führt insbesondere in den USA zu zahlreichen Notarzteinsätzen. Auch in Deutschland warnen immer wieder Ärztinnen und Ärzte dringend davor, bei der Challenge mitzumachen.
So wirkt Cumarin
Cumarin ist ein sekundärer Pflanzenstoff mit einem eigentümlichen, würzigen Geruch der als natürlicher Bestandteil im Zimt vorkommt, ebenfalls auch im Waldmeister, im Heu und in der Tonkabohne.
Cumarin kann…
– Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen hervorrufen.
– gefäßerweiternd und beruhigend wirken
– die Blutgerinnung hemmen. Insbesondere Bluter sollten daher dringend auf den Verzehr von Cassia-Zimt verzichten.
– bei sensitiven Menschen und während der Schwangerschaft der Leber schaden.
– kann zu Leber- und Nierenschäden führen
Zimt in der Schwangerschaft
Müssen Frauen während der Schwangerschaft also auf Milchreis mit Zimt und Zucker, Zimtschnecken, Franzbrötchen und all die anderen Leckereien mit Zimt verzichten? Nein, denn in den dort verwendeten geringen Mengen ist Zimt für Mutter und Kind völlig unbedenklich. Lebensmittelhersteller sind dabei gesetzlich an die Cumarin-Richtwerte der Europäischen Union gebunden:
- 50 mg Cumarin pro Kilo Backwaren (Zimtschnecke etc.);
- 15 mg Cumarin pro Kilo „feiner“ Backwaren (Croissants, Franzbrötchen etc.);
- 20 mg Cumarin pro Kilo bei Getreideerzeugnis (Müsli etc.);
- 5 mg Cumarin pro Kilo Dessert (Milchreis etc.).
Auch die wehenfördernde Wirkung, die dem Zimt oft nachgesagt wird, konnte bei üblichen Verzehrmengen von zimthaltigen Lebensmitteln bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden.
Am besten ist die Verwendung des hochwertigen Ceylon-Zimtes, der kaum Cumarin enthält.
Ganz anders sieht es hingegen bei zimthaltigen Nahrungsergänzungsmitteln aus. Hier kann die aufgenommene Cumarin-Menge deutlich höher sein als bei Lebensmitteln. Zimthaltige Nahrungsergänzungsmittel sollten deshalb während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, um eine Schädigung der Leber der Schwangeren zu vermeiden. Auch um einer Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen, sind Zimt-Kapseln und Zimt-Öle nicht die richtige Wahl. Lassen Sie sich bei einer drohenden Schwangerschaftsdiabetes unbedingt von einem Arzt oder Apotheker zu unbedenklichen Alternativen beraten.
Verzehr-Empfehlungen für Kinder und Erwachsene
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass im Alltag ein gewisses Augenmaß beim Verzehr von Zimt gelten sollte, insbesondere während der Schwangerschaft und bei der Ernährung von Kleinkindern. Folgt man den Angaben des Bundesinstitut für Risikobewertung, darf ein Erwachsener, der etwa 60 Kilo wiegt, täglich etwa 120 Gramm Zimtsterne verzehren. Das entspricht rund 24 kleinen Zimtsternen. Ein Kleinkind mit einem Körpergewicht von 15 Kilogramm hingegen sollte nicht mehr als sechs kleine Zimtsterne (30 Gramm Gebäck) zu sich nehmen. Wer mit Ceylon-Zimt selber bäckt, kann sein Lieblingsgebäck noch unbeschwerter genießen.
Nahrungsergänzungsmittel mit Zimt
Hier lohnt es sich genau zu schauen: manche der Kapseln zum Einnehmen enthalten den hochwertigen und unproblematischen Ceylon-Zimt, bei anderen ist durch die Herstellungsweise mittels eines wässrigen Extraktes der Cumarin-Gehalt sehr gering. Fragen Sie ins in der Apotheke, wir helfen Ihnen gerne weiter.
Mit Ceylon-Zimt auf der sicheren Seite
Wer in Speisen, Gebäck und Getränken gerne und häufig Zimt verwendet, ist mit Ceylon-Zimt aus der Apotheke auf der sicheren Seite. Vor der Einnahme von zimthaltigen Nahrungsergänzungsmitteln lassen Sie sich zu Dosierung und Anwendung gerne von uns beraten.
Ulrike Welslau,